
Der kleine spanische „Aufstand“ gegen US-Präsident Trump geht weiter. Die sozialdemokratische Regierung will keine F-35 Kampfflugzeuge in den USA kaufen. Da die schwache Minderheitsregierung auf viele Unterstützer angewiesen ist, will sie gegenüber diesen ihre umstrittene Entscheidung versüßen, die Militärausgaben zu verdoppeln. Investitionen sollen in Europa bleiben und in Spanien Arbeitsplätze schaffen. Damit wird auch der Zoll-Deal der Kommissionspräsidentin mit Trump geschwächt.
Die sozialdemokratische spanische Regierung hat inzwischen Meldungen wie in der großen spanischen Tageszeitung El País bestätigt, einen geplanten großen Kauf von Rüstungsgütern in den USA zu beerdigen. Die Tageszeitung hatte berichtet, die Regierung werde nicht wie geplant F-35 Kampfflugzeuge Lightning II Joint Strike Fighter von Lockheed Martin kaufen. Statt auf die Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeuge aus US-Produktion will die Regierung auf europäische Produkte setzen. Das hat das Verteidigungsministerium in Madrid inzwischen gegenüber der englischsprachige Wochenzeitung Politico bestätigt. Die spanische Option umfasse „den aktuellen Eurofighter“ und dazu werde auf das zukünftige „Future Combat Air System“ (FCAS) gesetzt.
Bei FCAS handelt es sich um eine Initiative aus Frankreich, Deutschland und Spanien. Sie beinhaltet unter anderem die Entwicklung eines Kampf-Jets der sogenannten sechsten Generation. Der F-35 ist ein Kampfflugzeug der sogenannten fünften Generation. Beim FCAS handelt es um ein Hightech-Projekt der Rüstungsindustrie. Beteiligt daran sollen Airbus, Dassault Aviation und Indra sein, die ein neues komplettes Luftkampfsystem entwickeln sollen. Neben einem Kampf-Jet mit dem Namen „Next Generation Fighter“ (NGF) sollen unter anderem auch unbemannte Begleitdrohnen entwickelt werden. Insgesamt geht es darum, insgesamt eine vernetzte Gefechtsführung zu ermöglichen. Das System soll 2040 einsatzbereit sein. Kostenpunkt bisher 100 Milliarden Euro.
Schon nach Angaben von El País, die der sozialdemokratischen Regierung sehr nahesteht, sei der Kauf der F-35 Lightning II „für unbestimmte Zeit“ auf Eis gelegt worden. Das ist für das US-Unternehmen ein harter Schlag, denn es sollten nach den zuvor aufgenommenen Kontakten zwischen Madrid und Lockheed mehr als sechs Milliarden Euro in den Kauf von US-Kampfflugzeugen fließen. Das wäre deutlich mehr als die Hälfte der 10,5 Milliarden Euro, um welche die Regierung im Alleingang die sogenannten „Verteidigungsausgaben“ auf gut zwei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP) fast verdoppelt hatte. Overton berichtete.
Rüstungspolitik verdankt sich innenpolitischen Taktiken der Minderheitsregierung
Genau in dem Vorgang ist der Schlüssel zu finden, warum die Regierung von Pedro Sánchez sich nun zu diesem Schritt durchgerungen hat, der schon im zweiten Jahr in Folge nicht einmal einen Haushalt beschließen konnte. Wie berichtet sind vor allem die linken Kräfte, auf welche die sehr schwache Minderheitsregierung als Mehrheitsbeschaffer angewiesen ist, ganz und gar nicht einverstanden damit, Rüstungsausgaben zu steigern. Einige Kräfte wollen ohnehin lieber gestern als heute die Nato verlassen. Sie wissen, dass höhere Rüstungsausgaben weitere soziale Verschlechterungen bedeuten werden..
Die Kräfte sind im Baskenland und Katalonien besonders stark. Beide Regionen hatten sich mit deutlicher Mehrheit beim Referendum 1986 gegen die Nato ausgesprochen. In Spanien stellte sich vor allem Podemos dagegen und sprach von einer „Kriegsregierung“. Auch auf die Podemos-Stimmen ist die Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten und der Linkskoalition Sumar (Summieren) angewiesen. Sogar die handzahme Sumar beklagte eine „exorbitante“ Erhöhung der Militärausgaben, die „nicht angemessen“ sei.
Diese Kräfte sollen zur Stabilisierung der Regierung eingebunden werden. Deshalb hatte diese beschlossen, dass 85 Prozent der Ausweitung der Militärausgaben in europäische und noch besser spanische Unternehmen fließen sollen. Deshalb pocht die Sánchez-Regierung nun darauf, dass europäische Kampfflugzeuge gekauft und neue hier entwickelt werden sollen, statt teures Gerät in den USA zu erwerben. Die Schwäche der Regierung stand auch im Hintergrund des simulierten Widerstands von Sánchez gegen die Ausweitung der Militärausgaben auf fünf Prozent des BIP auf dem Nato-Gipfel kürzlich.
Simuliert war der Widerstand nur, da Sánchez letztlich das Nato-Ziel ebenfalls abgesegnet und unterschrieben hat. Damit soll in Deutschland in Zukunft sage und schreibe fast jeder zweite Euro des Haushalts in Militärvorhaben fließen. Die Auswirkungen auf Soziales, Gesundheit und Bildung kann sich jeder ausrechnen. Hätte Sánchez den Widerstand mit Blick auf die politische Lage in seiner Heimat nicht nur simuliert, hätte er den Beschluss gekippt und dem Abkommen seine Unterschrift verweigert. Denn in der Nato ist Einstimmigkeit notwendig. Ihm kann das letztlich ziemlich egal sein, er muss das Ziel auch nicht umsetzen. Wenn 2035 verbindlich 5-Prozent-Ziel ins Militär gesteckt werden müssen, regiert er längst nicht mehr. Bekanntlich hatte er schon die Wahlen 2023 klar gegen die rechte Volkspartei (PP) verloren. Die hat angekündigt, das von Sánchez unterschriebene Ziel umsetzen zu wollen.
So übt sich Sánchez weiter auf dem Drahtseil. Er wackelt auch wegen Korruptionsskandalen in der eigenen Partei immer deutlicher, auch weil er Versprechen gegenüber denen nicht umgesetzt hat, die ihn an die Macht gebracht haben. Dabei leistet die SPD Schützenhilfe, um den Chef der Schwesterpartei zu Fall zu bringen. Er geht deshalb in der Flugzeugfrage erneut etwas auf Gegenkurs zu US-Präsident Donald Trump. Der hatte schon auf dem Nato-Gipfel gegen Sánchez gewettert und dessen Unmut dürfte sich derweil noch gesteigert haben. Man darf auf die Reaktion gespannt sein.
Sánchez könnte den Zoll-Deal der EU mit den USA torpedieren
Weil der spanische Regierungschef aber händeringend um das eigene politische Überleben kämpft, legt er sich auch (etwas) mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und deren skandalösem Kniefall vor Trump im Zollstreit an. Denn von der Leyen hatte ja nicht nur zugestimmt, dass die USA 15 Prozent Zoll auf Waren aus der EU erhebt. Sie legte auch noch drauf, dass die EU viel absurd teures und extrem klimaschädliches Fracking-Gas und Öl in den USA kaufen muss. Das Sahnehäubchen war, dass auch noch Militärgüter in großem Umfang gekauft werden müssen. Fallen Milliarden aus Spanien weg, wird es noch unmöglicher, diese Versprechen umzusetzen.
Offen in Opposition zur Kommissionspräsidentin wollte Sánchez aber nicht gehen, anders als praktisch alle politischen Kräfte in Frankreich. Mit Bundeskanzler Friedrich Merz gehörte Sánchez sogar zu den wenigen, die den „Deal“ unterstützt haben, wenn auch „ohne Enthusiasmus“. Angefügt sei, dass Spanien – anders als Deutschland – sich auch die teuren Energieeinfuhren aus den USA nicht leistet, sondern Spanien kauft in großem Umfang russisches Flüssiggas. Die Importe haben sich seit dem letzten Vorkriegsjahr 2021 bis 2024 sogar fast verdoppelt. Russland ist längst der zweitgrößte Gaslieferant für Spanien, nur Algerien liefert noch mehr. Das ist ein Grund dafür, warum Spanien nicht wie Deutschland seit Jahren in der Rezession hängt.
Wie aufgezeigt, ist es also vor allem innenpolitischen Gründen geschuldet, dass die Sozialdemokraten (PSOE) diesen Kurs fahren. In diesem Fall könnte die totale Abhängigkeit von seinen Unterstützern aber tatsächlich dazu beitragen, dass das unhaltbare Zollabkommen nie umgesetzt wird. Das würde verhindern, dass immer mehr Geld aus Europa einem unberechenbarem Trump ein riesiges Konjunkturpaket auf allen Ebenen beschert und von der Leyen damit wohl Geschichte wäre.
Sánchez kann in der Flugzeugfrage auch an den Widerstand und an Interessen von Frankreich andocken und das versucht er vor allem bei seinem Schachzug um den Kauf der Kampf-Jets. Ohnehin ist er angesichts einer unberechenbaren Trump-USA nicht allein. So hatte Business Insider (BI) gemeldet, dass auch andere Nato-Mitglieder ihr Vertrauen für den von Lockheed Martin hergestellten Kampfjet öffentlich infrage gestellt haben. „Sie machen sich Sorgen über die Einstellung von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem Bündnis“, schreibt BI. So prüfe auch Kanada „andere Alternativen“ zum F-35 und auch Portugal sei sich in der Frage unsicher und verweist auf Unsicherheiten hinsichtlich der Zuverlässigkeit der USA.
Bisherige „Gedanken oder Ideen“ würden nun konkret“, zitiert BI Mark Cancian. Der war vor seinem Ruhestand Oberst des Marine-Corps und leitender Berater am Center for Strategic and International Studies. Er nennt Spanien nun als Beispiel für ein Land, „das seine Meinung über eine zukünftige Beschaffung wirklich geändert hat“. Ein Teil dieser Entwicklung sei Trump zuzuschreiben, dessen Rhetorik neue Spannungen zwischen den USA und ihren langjährigen Verbündeten hervorgerufen hätten.
Europäisches Machtgerangel
Die Frage ist nun, ob in Europa die Steilvorlage von Trump genutzt wird. Denn bisher bestimmen eher Probleme die Planungen für das eigene System FCAS. Wie üblich kann man sich nur schwer oder gar nicht einigen. Aber vielleicht ist die Trump-Politik der Katalysator für die Planungen an den Konferenztischen. Bisher herrscht dort unter anderem Industrie-Rivalität vor. Frankreich will, dass der französische Dassault Aviation das Sagen beim neuen Kampfflugzeug NGF hat. Einige Beobachter fragen sich sogar schon, ob das Projekt wegen des Machtgerangels schon gescheitert ist.
Bundestagsabgeordnete werfen Frankreich vor, eine de-facto-Alleinherrschaft über NGF erreichen zu wollen. Frankreich strebe einen Anteil von 80 Prozent am Workshare für das neue Kampfflugzeug an. Der SPD-Rüstungsexperte Christoph Schmid sprach gar vom „Sargnagel” für das Projekt, sollte dieser Anspruch durchgehen. Würde man nachgeben, geriete die Zukunft des deutschen Kampfflugzeugbaus in Gefahr. „Darauf können wir uns nicht einlassen“, sagte Schmid im Gespräch. Denn wenn man die Forderung akzeptiere, gebe man zu viel Selbständigkeit und Souveränität auf und finanziere letztlich mit deutschem Geld ein französisches Projekt, meint er.
Deutschland wolle über Airbus Defence & Space mehr Einfluss. Alle Seiten befürchten, dass der jeweilige Partner zu viel Know-how und geistiges Eigentum abgreifen könnte. Dazu kommen die üblichen Probleme beim Budget und die bekannten Kostenexplosionen in solchen Projekten. Und natürlich will jedes Land einen erheblichen Anteil an Aufträgen und Jobs haben. Gerade Spanien, als Land mit der höchsten Arbeitslosenquote in der EU, spielt mit dieser Karte. Nur wenn es gelingt, einen guten Teil davon nach Spanien zu ziehen, besteht eine Chance, dass Sánchez seine zweifelnden Unterstützer einstimmen kann oder ob er ohnehin alsbald Geschichte ist.
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Jets der Chinesen sind billiger, zuverlässiger und eine Generation moderner. Im Krieg gegen Indien haben pakistanische Jets aus China die indischen Jets aus Frankreich überzeugend abgeschossen. Spanien und der Rest der EU sollten ihre Rüstungsgüter besser und billiger in China kaufen, statt in USA, wenn die Regierungen wirklich so irrwitzig aufrüsten wollen.
Fein, noch mehr Krieg und Kampfflugzeuge, egal woher auch immer?!?!?!
Brauchen wir nicht. Sondern Schulen, Krankenhäuser…
…mit „vergoldeten Fußböden“.
Könnte noch nützlich sein.
Hust .. hust…
Das Geld dazu gäbe es ja, wenn ich mir anschaue, dass allein Spanien 6 Milliarden blechen wollte.
@ Bernd ? plädiert für Aufrüstung ? mit
chinesuischem Kriegsgerät ? danke !
Na ja, eine Abrüstung wird nicht passieren, und auch wenn man nicht wieter aufrüsten würde, müsste man seinen Bestand schon irgendwann mal erneuern.
Und dann zehntausend Mal lieber mit chinesischem Hightech als mit amerikanischer Büffelscheiße. Diese F-35 Jets kann man von den USA aus garantiert abschalten. Denn sie müssen im Einsatz mit den USA (Hersteller, Server) verbunden sein, habe ich mal gelesen.
Das wäre bei chinesischem Gerät möglicherweise nicht anders. So etwas ist so lange kein Problem, wie mit dem Gerät nichts angestellt werden soll, was den Interessen des Lieferlandes zuwider läuft. Aber wenn man damit ein Gemeinwesen schädigen will, das mit dem Lieferland verbandelt ist …
Ganz grundsätzlich würde ich es gar nicht ausschließen wollen, dass die Spanier sich tatsächlich etwas dabei denken, wenn sie Kriegsgerät aus europäischer Produktion verlangen.
Noch grundsätzlicher wäre ich schwer dafür, die ganze Aufrüsterei einfach sein zu lassen und die Ressourcen zur Lösung menschlicher (sozialer im weitesten Sinn) Aufgaben einzusetzen. Ist ja nicht so, dass wir auf dem Gebiet nix mehr zu tun hätten.
Rüstung und Rüstungsindustrie bedeuten nie Wirtschaftswachstum, wenn die Lager voll sind hört man auf zu produzieren oder die Alternative: „Never-Ending-Wars“
Jeder $ der nicht in den USA landet ist wichtig! Vor allem auch um diesen Kniefall der Leyendarstellerin zu dem zu machen was er ist: ein völlige Versagen Europas!
Kauft in China!
Besser noch, kauft gar nichts!
Nichts ist besser.
Als wenn die Chinesen unsere Freunde wären?!?!?!
Sind Sie, im Vergleich zu dem was eine Uschi „Freunde“ nennt.
Im Vergleich zu diesen betrügerischen Banden, JA, sind Chinesen ALLE UNSERE FREUNDE.
best buddys for Livetime….
Aber so was von, wenn man nicht auf Planet Melmak lebt oder hier eine ganz andere Agenda verfolgt als man Vorgibt zu tun.
Wenn wenigstens weniger Geld dahin fließt, wäre ja schon mal was.
Als ob die USA unsre Freunde wären…..
Der Kriegsverbrecher und Friedensnobelpreisträger Kissinger sagte mal:
„Es kann gefährlich sein, Amerikas Feind zu sein, aber Amerikas Freund zu sein ist fatal.“
Warum baut Porsche keine Schnell-Flieger? Viel fehlt doch nicht mehr, so als Unterschall-Drohne knapp über dem Asphalt taucht in keinem militärischen Radar auf.
Sie meine eine 911’er Schnellflieger Bomber?
I mean…
… why the fuck Not?
Euch sollte doch klar sein das es sich hierbei nur um Satire und Männer mit zu viel Fantasie im Suff handelt oder?
„Das System soll 2040 einsatzbereit sein. Kostenpunkt bisher 100 Milliarden Euro.“
Da hat aber der Russ schon angegriffen……… er soll doch 2028 oder 29 kommen…..
Abgesehen davon, bei der egoistischen Kleinstaaterei Yurops ist es kein Wunder daß der Pott bald absauft.
Ich bezweifele, daß der Russe sich an Zeitpläe hät, die seine Feinde aufgestellt haben.
Ich bezweifle daß irgendwelche Zeitpläne der NATO irgendetwas mit der Realität zu tun haben.
Ich auch.
Der wartet sicher darauf, bis wir kriegsbereit sind.
Spanien verweigert also die Tributzahlungen an das US-Imperium. Ganz schön frech!
Gibt’s dann bald einen „regime change“ in Madrid?
Wer war bei Trump-Kronbesteigung eingeladen. Santi Abascal von der faschistischen VOX.
Na das passt ja zusammen wie Arsch auf Eimer.
Nein nein. Das gibt Demokratieförderung. Freundlicherweise geliefert von NGOs und der Medienmeute.
https://www.youtube.com/watch?v=Pu3fmBlP4zE
Einfach nur ohne Worte………..
Mal schauen ob der Sanchi nur wieder links blinken um dann wie üblich rechts zu überholen.
Dann kauft eben Deutschland ein paar mehr. Wichtig ist nur, daß die geplante Gesamtmenge zur Verfügung steht, disponiert wird sie nach Bedarf, so wie die Lieferungen in die Ukreine, das war schon ein Augenöffner.
Ist möglich dass der übereifrige Vasall das ausgleicht. Wir haben es ja.
Und immer dran denken, wenn man 4 einsatzfähige F35 braucht, muss man 10 Stück kaufen – 6 Stück stehen dann in der Werkstatt und werden mit teuren Ersatzteilen bestückt.
F-35
Der englischsprachige Blog nakedcapitalism.com z.B. begleitet das Thema seit Jahr und Tag. In den Kommentaren sind Stimmen von etlichen älteren Lesern zur F-35, die Berufserfahrung in der US Army hatten. Alle sind sich in ihrem verdammenden Urteil einig.
Dazu immer wieder auch Posts der Redaktion.
Zuletzt z.B.:
„Coffee Break: Armed Madhouse – The Trouble with ALIS“
https://www.nakedcapitalism.com/2025/08/coffee-break-armed-madhouse.html
„The F-35 fighter jet is the most expensive weapons program in U.S. history, but one of its biggest failures isn’t in the air — it’s on the ground. The Pentagon’s Autonomic Logistics Information System (ALIS), conceived as an ambitious plan to revolutionize fighter jet maintenance and logistics, collapsed under the weight of bad design, poor coordination, and perverse incentives that reward failure as readily as success. Its troubled successor, the Operational Data Integrated Network (ODIN), has stumbled out of the gate, revealing a deeper, recurring syndrome in U.S. government technology programs — a systemic incapacity to deliver on large-scale, high-cost projects, where failure is not just common but structurally baked into the process. This article uses the rise and fall of ALIS, and ODIN’s faltering replacement effort, to illustrate how that syndrome operates and why it persists.“
Quintessenz: Das Teil ist Schrott, v.a. aber unrettbar veraltet und inkohärent in der Leistungsbilanz.
Es war bereits zum Scheitern verurteilt als das Konzept den Wettbewerb für den neuen JSF „gewann“ vor 25 Jahren.
Es fliegt zwar vernünftig. Aber das macht es noch lange nicht geeignet für einen Krieg im 21. Jahrhundert.
Die tiefer liegende Ursache ist natürlich der modus operandi des US MIC.
Das macht aber die Situation des Eurofighter nicht besser.
Der mag das vernünftigere Design sein. Aber in Konkurrenz zu den Flugzeugmustern der anderen nichtwestlichen Militärmächte greift das Design auch hier unendlich zu kurz.
Der Euro-Fighter wird auch von USA aus aktiviert oder deaktiviert, von wegen „einheimisches Produkt“. Wenn die Piloten losfliegen wollen, brauchen sie Codes von einer Firma aus USA. Das hat man vor vielen Jahren in Österreich festgestellt, war aber bis heute keine Nachricht in Deutschland wert. Es gab auch Gerichtsprozesse wegen Korruption beim Kauf der Eurofighter, wie in anderen Ländern. Ja, in Österreich! In Deutschland gibt es das offiziell nicht. Bei uns gibt es also keine Korruption bei der militärischen Beschaffung. „Wir“ sind besser als alle Anderen. Wers glaubt, wird seelig.
Letztlich sind so kleine technische Details auch egal, wenn die Piloten und obersten Luftwaffen-Offiziere eh ständig in Alaska abhängen zum Training, wie das Leak damals zeigte zu den Taurus. Wenn sie lieber Befehle von den dortigen US-Luftwaffen-Generälen annehmen und sich dann überlegen wie man es dem Chancellor oder der Chancelloreuse beibringt, weil das gut für ihre Karriere ist. Dann kann man sich auch denken, dass es wie in der Türkei laufen würde mit dem versuchten Putsch gegen Erdogan, der von der Luftwaffenbasis Incerlik ausging, wenn unsere Politikkasper nicht parieren würden.
Normal sähe ich das vielleicht aus zynischer Sicht als „kleineres Übel“, denn wer will schon auf die Entscheidungen unseres provinziellen, einheimischen Personals verlassen, die so gerne an jegliche NATO-Propaganda glauben, egal wie blöde und leicht durchschaubar sie ist? Leider waren vergangene Luftwaffen-Generäle der US AF noch durchgeknallter als unsere Politiker, wollten z.B. den Erstschlag in einem Atomkrieg ausführen wie aus freigegebenen Dokumenten bekannt wurde.
…haben sie uU einen link zu der Eurofighter-Deaktivierung-Story?
Die kannte ich nicht. ;-P
Und natürlich: Auch in „europäischen“ Waren steckt US Tech…(siehe spanische Fregatten, und ich glaube z.B. auch in frz. Rafales wg. Bestandteilen der Snecma M88 Turbinen.)
usw.
nur kurz mit Suchmaschine:
https://www.krone.at/568118
Da steht, sie könnten auch so starten – also eventuell nicht ganz richtig erinnert. Wie funktionsfähig sie dann sind, ist die Frage. Sie machen das aber nie.
Sie loggen sich aber immer in das NATO-System ein und brauchen dafür Codes von einer US-Firma für verschlüsselte Navigation und Kommunikation. Also dass auch auf Eurofightern US-Software läuft, ist damit bestätigt.
Wer von den Zuständigen wird freiwillig zugeben, dass da ein Abschaltmechanismus drin ist oder eine Backdoor?
https://www.derstandard.at/story/2000053527750/eurofighter-verschluesselung-nur-mit-hilfe-einer-us-firma
Ob die US-Firma eine Tarnfirma des NSA ist, können sie leider nicht herausfinden.
Also wenn sie in zivil rumlaufen, können sie keine bösen Buben sein …
Das Dementi stinkt.
Der Text ist eine Selbstbeschuldigung des österreichische Heeres und des Herstellers des Eurofighters.
Allgemein ist das sowieso eine Bankrotterklärung, dass die EU wichtige Software nicht selbst herstellt und kontrolliert wie China und z.B. Social Media und unglaublich viele Daten über US-Server laufen, die diese Daten dann manipulieren können oder für ihre Algos verwenden, um z.B. regime changes auszulösen. Oder die ganzen Kooperationen mit Israel, gerade wenn es um Überwachung geht, sind übel. Palantir, die in Gaza töten mit „AI“, ähnliche Rolle wie IBM bei der Shoah, haben auch deutsche Kunden usw. Das Problem ist gigantisch, nicht nur bei dem Militär, muss man fairerweise sagen.
Hat Sánchez das gelesen?
Die F-35 ist ja sogar im US-Militär hochumstritten in Anbetracht ihrer „Zuverlässigkeit“ und den laufenden Wartungskosten. Ganz davon abgesehen, dass sie über Software gesteuert wird, auf die teilweise nur das Pentagon Zugriff hat, also völlige Abgabe jeglicher Souveranität an die USA, wenn man diese „Krücke“ kauft.
Eine F-35 kostet das Pentagon ca. 65 Mio US$
Polen zahlt für die F-35 bereits ca. 130 Mio US$
Deutschland, der Mustervasall und am tiefsten devot in Washingtons Anus steckend zahlt für die F-35 230 Mio US$.
Schon dieser Umstand zeigt auf, dass hier lupenreine, kriminelle Steuergeldveruntreuung am Werk ist, „stupid german money“, das wieder mal über den Atlantik transferiert wird, wie schon bei diversen McKinsey- und Pfitzer-Deals unserer allseits höchst unumstrittenen Uschi, oder auch unserer klimarettenden „Grünen“ bei Frackinggas-Deals.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man im Deep State bereits emsig daran arbeitet, wie man in Europa wieder rechts-faschistische Regime an die Macht bringt (in der Ukraine ja bereits erfolgreich durchgeführt), wie in den letzten 100 Jahren, als das mit Salazar (Portugal), Franco (Spanien), Mussolini (Italien), Hitler (Deutschland) und später mit Terroranschlägen (Bologna) ja auch gut funktionierte, die von den USA supported wurden, um der „kommunistischen Bedrohung“ aus dem Osten entgegen zu treten. Wie schon jemand schrieb: Hitlers „Unternehmen Barbarossa“ war auch ein Stellvertreterkrieg, wie aktuell in der Ukraine.
Da hat Spanien ausnahmsweise mal was vernünftiges entschieden.
„Das System soll 2040 einsatzbereit sein“…
Jäger 90 reloaded?
Der Eurofighter hat – optimistisch gesehen – von 1981 bis 2003 gebraucht, um in Dienst gestellt zu werden.
Streng genommen inklusive der Vorberatungen und Parameter Festlegung sogar von 1971 bis 2003. Schlappe 32 Jahre. Und zu dieser Zeit wechselten die Anforderungsprofile deutlich weniger schnell als aktuell.
Da ist 2040 ambitioniert… vor allem, wenn ab 2029 schon der Russe kommen soll, dürfte sich die Entwicklung verzögern.
Ob man 2040 überhaupt mit bemannten Kampfflugzeugen etwas sinnvolles anfangen kann, bleibt abzuwarten.
Aus den USA kommt wohl nur noch Schrott.
Egal ob man Trump ein Flugzeug schenkt oder andere von ihm kauft: es geht immer um Unterwürfigkeit!
Spanien schaut ja schon von der Geographie her nach Nordafrika. Und da hat Algerien bei Russland die SU- 57 bestellt. Erste Lieferungen sind schon eingetroffen
Da hat in Spanien das Militär ( und der Finanzminister) gerechnet. Und festgestellt, das die Eurofighter und F18 im Bestand der spanischen Luftwaffe es noch eine Zeit lang tun. Ein „ Flugzeug“ wie die F35, das nur mit Nachrenner die Überschallgeschwindigkeit erreicht, einem Triebwerk, das es nicht mag, wenn der Nachbrenner länger als ein paar Sekunden eingeschaltet wird, einem Softwarepaket, für das der Begriff „Murks“ gerechtfertigt ist, einem exorbitanten Wartungsaufwand je Flugstunde… das ansonsten auch nur das kann, was mit Drohnen wesentlich billiger zu haben ist.
Nicht, das der spanischen Regierung irgendein Mitgefühl mit ihren Steuerzahlern abgeht. Aber für viel Geld nur fliegenden Schrott zu bekommen….so korrupt sind sie ( noch) nicht!
👍
Die F 35 ist sicherlich auch unter Militärs umstritten und wird auch in Spanien für verschiedene Militärbereiche
unterschiedlich bewertet, nämlich für Luftwaffe und Marine. Hier werden bestehende F18 etc. in den nächsten
Jahren ausgemustert, diese Ablösung ist seit Jahren bekannt.
F -35 A kostet nackt 68,5 Millionen €, wird als Kampfbomber eingesetzt und war für Spanien als regulärer Aus-
tauschkandidat für alte Flugzeuge für 2030 vorgesehen (siehe elpais Artikel, allerdings Bezahlschranke).
Der F 35 B Ausführung Naval/Version STOVL kostet nackt 87,5 Millionen €. Die von Ihnen hier aufgerufenen Preise für die polnische und deutsche Luftwaffe beinhalten selbstverständlich Ersatzteile und Wartungsverträge, insofern relativiert sich dies alleine wegen der jahrelange Einsatzzeit der Flugmittel.
Deutsche Luftwaffenspezialisten kennen diese Versionspreise und die variablen Zusatzkosten für Zeitverträge, Ersatzteile und Wartung, die bezahlen sicher nicht den dreifachen Preis.
Beide Versionen sind 2006 bzw. 2008 in Produktion gegangen.
Einzelne Länder haben auch unterschiedliche Versionen, Israel z.B. hat den F – 35 Adir, eine wesentliche erweiterte Version mit zusätzlicher Waffenverwendung (technische Eigenentwicklung).
Die F 35 wurde insbesondere beim kürzlichen Einsatz von den USA und Israel benutzt, insofern ist dieses Flug-
gerät doch immer „Stand der derzeitigen Technik“.
siehe dazu ;
https://www.aeroflap.com.br/de/Wissen-von-35-Adir-die-Speerspitze-des-israelischen-Angriffs-auf-den-Irak/
ein weiterer link zeigt, was derzeit Stand der Technik ist:
https://defence-network.com/entwicklungen-f-35i-adir-israelische-luftwaffe/
Ich wette hier bei Overton werden Sie einen Haufen Leute finden, die Sie von der „Tauglichkeit“ dieser tollen (Überteuerter Schrott) Tötungsmaschine überzeugen können.
Obwohl uns müssen Sie ja nicht mal überzeugen, sondern die ungeborenen Kinder die diesen US-Scheißdreck auf pump bezahlen dürfen.
Naja, jedenfalls viel Glück dabei, ausgerechnet hier ihr „Produkt“ an den Mann zu bringen.
Was derzeit Stand der Technik ist… das sieht man am Scharmützel Pakistan- Indien vor einigen Wochen. Mit chinesischen Billigfliegern und Langstrecken-Luft-Luft-Raketen, die auch nicht die neuesten sind, wurden die Rafale der Inder gegroundet. Und die Inder haben die schwedischen „fliegenden Radarstationen“ im Bestand Pakistans mit russischen Luftabwehrraketen vom Himmel geholt! Daraufhin haben die Inder die Rafale aus ihrem Programm zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge( etwa 110 Stück) gestrichen. Und die russische SU-57 in die engere Wahl genommen…
Übrigens haben die israelischen F- 35 ihre Raketen außerhalb des iranischen Luftraumes gestartet.. Und bombardieren nur Gebiete ohne Luftabwehr( Gaza, Libanon, Syrien…) Die Israelis wissen, was die F35 kann. Und was eben nicht…
Es braucht gar keine Kampfflugzeuge. Wie wäre es, das Geld in Bildung und Gesundheit zu stecken. Das ist wieder der totale Quatsch. Die 10,5 Mrd werden dann woanders weggespart, gehen in die Kassen von Rüstungsbetrieben, anstatt in sinnvolle Maßnahmen.
Wer soviel Geld für Kriegsvorbereitungen aus gibt wie die EUDSSR und Deutschstan, statt für Bildung, Forschung und Entwicklung, Unternehmensgründungen und natürlich Infrastruktur, geht unter.